Erneute Messerattacke in Dublin, Irland
Ein weiteres Kind, das in den jüngsten Stichangriffen vor einer Schule in Dublin beteiligt war, konnte das Krankenhaus am Wochenende verlassen. Damit sind zwei der drei betroffenen Kinder wieder zu Hause.
Vier Verletzte darunter drei Kinder
Die blutige Messerattacke ereignete sich vergangenen Donnerstag vor der Gaelscoil Cholaiste Mhuire Grundschule. Ein Mädchen im Alter von sechs Jahren, welches Kopfverletzungen erlitten hatte, wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Ebenso ein fünfjähriger Junge, der bereits am Freitag das Krankenhaus verlassen konnte. Eine ebenfalls fünfjährige Schülerin sowie eine Schulassistentin verweilen noch immer in kritischem Zustand im Krankenhaus.
Nach den Attacken: Chaos in Dublin
Unmittelbar nach den schockierenden Übergriffen brachen in der Innenstadt von Dublin gewalttätige Krawalle aus, die zu weiteren 48 Festnahmen geführt haben. Geschäfte wurden geplündert und Autos in Brand gesetzt. Die Polizei ist derzeit damit beschäftigt, über 6.000 Stunden an Aufnahmen von Überwachungskameras auszuwerten.
Reaktion auf die Vorfälle: Verstärkte Polizeipräsenz
Die irische Justizministerin Helen McEntee gab bekannt, dass so viele Polizeikräfte wie noch nie in der irischen Geschichte mobilisiert worden seien, um die Gewalt zu unterbinden. Darüber hinaus enthüllte sie einen Hochsichtbarkeits-Polizeiplan für dieses Wochenende, inklusive der Bereitstellung von vier öffentlichen Ordnungseinheiten.
Noch immer wird der Täter gesucht
Bisher gibt es in Verbindung mit dem Stichangriff vor der Schule keine Festnahmen. Die Gardaí, die irische Polizei, besteht darauf, dass sie nur einen Verdächtigen suchen – einen Mann in seinen 40ern, der derzeit im Krankenhaus liegt und bewacht wird.

Die Hauptstadt erholt sich
Nach den Ausschreitungen kehrt langsam die Ruhe in Dublin zurück. Am Samstag verlief ein kleiner Protestzug zu Einwanderungsfragen ohne Zwischenfälle. Trotz der traurigen Vorfälle sind auch geplante Sportereignisse für Samstagabend weiterhin angesetzt.
Manche sehen die Vorfälle kritisch
Einige betonen, dass die Krawalle nicht das wahre Irland repräsentieren und sehen sie als peinliche Vorfälle an. Eine Mutter äußerte ihre Sorgen, indem sie fragte: „Wo sind die Eltern dieser Jugendlichen? Ich weiß, wo meine sind.“ Andere wiederum begrüßen die erhöhte Polizeipräsenz und fühlen sich durch sie sicher.
Sinn Féin und die Regierung streiten über die Polizeiarbeit
In der Debatte um die Handhabung der in Irland bisher unbekannten Krawalle gibt es einige Kontroversen. Mary Lou McDonald, die Anführerin der größten Oppositionspartei Sinn Féin, drückte ihr Misstrauen gegenüber Justizministerin McEntee und dem Polizeichef Drew Harris aus. Jedoch erhielten beide Rückendeckung von Taoiseach (Premierminister) Leo Varadkar und Tanaiste (Stellvertretende Premierminister) Micheál Martin.
Ermittlungsstand der Messerattacken in Dublin
In dem verübten Messeranschlag lasten die Ermittlungen derzeit auf einem fünfjährigen Mädchen und einem Betreuer der Schule, die sich schützend vor die Kinder gestellt hat. Infolge des Angriffs wurde der Angreifer von mehreren Passanten überwältigt, darunter auch ein brasilianischer Lebensmittellieferant, der seinen Fahrradhelm zur Verteidigung nutzte. Der Täter, ein Mann Ende 40, wird von der Polizei als Person von Interesse identifiziert.
Die Folgen der Messerattacke
Nur wenige Stunden nach dem Attentat wurden 11 Polizeifahrzeuge zerstört, 13 Geschäfte schwer beschädigt und weitere geplündert. Es kam zu weiteren Gewaltausbrüchen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Polizei und die irische Regierung verurteilten die Krawalle scharf. Der Taoiseach Leo Varadkar versprach, in den nächsten Wochen neue Gesetze einzuführen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Quelle: BBC News