Die Geburt deines Kindes ist ein wundervoller, aber auch anstrengender Einschnitt in deinem Leben. In den ersten Wochen und Monaten wirst du vollauf damit beschäftigt sein, dich um dein Baby zu kümmern und dich selbst zu erholen. Oft wird in dieser Zeit vernachlässigt, dass auch die Brust einer neuen Mutter eine gewisse Zeit braucht, um sich an die veränderten Hormonkonzentrationen und die neue Funktion zu gewöhnen. Die Folge kann ein so genannter Milchstau sein, der mitunter sehr schmerzhaft sein kann. Manche Frauen entwickeln auch Fieber bei einem Milchstau.
In diesem Artikel möchten wir dir erklären, was ein Milchstau ist, welche Ursachen er hat und wie du ihn vorbeugen oder behandeln kannst.

Milchstau vorbeugen: Tipps & Tricks
Ein Milchstau entsteht, wenn die Milch in der Brust nicht richtig abfließen kann. Die Milch staut sich dann in den Milchdrüsen, den Milchgängen und verhärtet sich. Dadurch kommt es zu Schmerzen in der Brust, welche sich oft bis in die Achselhöhlen ausbreiten können. In schweren Fällen kann es auch zu einer Schwellung der Brust und einer Rötung der Brustwarzen kommen.
Ein Milchstau ist zwar lästig, ist aber in der Regel harmlos. Dennoch solltest du ihn möglichst schnell behandeln, da er sonst zu einer Infektion der Brust führen kann. Versuche doch mal einen Positionswechsel beim Stillen, man kann auch Bergauf stillen.
Was ist ein Milchstau und wie kommt es zu ihm?
Wie bereits erwähnt, ist ein Milchstau ein Stau der Milch in den Milchdrüsen und den Milchgängen. Die Milch kann dann nicht mehr richtig abfließen und staut sich in der Brust. Dadurch kommt es zu Schmerzen, welche oft bis in die Achselhöhle ausstrahlen. In schweren Fällen kann es auch zu einer Schwellung der Brust und einer Rötung der Brustwarzen kommen. Manchmal tritt Milchstau auch mit Fieber auf.

Milchstau vorbeugen – Diese Maßnahmen kannst du befolgen
Um einen Milchstau zu vermeiden, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst. Folgende Tipps können dir helfen:
Die Brust regelmäßig stimulieren
Die Milchbildung in der Brust wird durch das Hormon Prolaktin angeregt. Prolaktin wird aber nur dann ausgeschüttet, wenn die Brustwarzen stimuliert werden. Um einen Milchstau zu vermeiden, solltest du daher die Brust regelmäßig stimulieren. Am besten ist es, wenn du das Baby mindestens alle zwei bis drei Stunden am Anfamg des Stillens anlegst. Später können die Abstände größer werden. So stimulierst du die Brustwarzen und sorgst dafür, dass die Milch richtig abfließen kann. Du kannst die Brust bei einem Milchstau abpumpen. Dies beschafft ebenso Erleiterung.

Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
Während der Stillzeit ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Denn während der Laktation wird dein Körper viel Flüssigkeit verbrauchen, um die Milch zu produzieren. Wenn du nicht genug trinkst, kann es zu einer Dehydration kommen, die wiederum die Milchbildung hemmt. Die Milch kann dann nicht mehr richtig abfließen und staut sich in den Milchdrüsen.
Um einen Milchstau zu vermeiden, solltest du daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Ideal ist es, wenn du täglich mindestens zwei Liter trinkst. Am besten ist natürliches Wasser oder ungesüßter Tee. Auch Kräutertees können helfen, den Milchfluss anzuregen. Geeignete Kräutertees sind beispielsweise Brennnessel-, Anis- oder Fencheltee. Geeignete Stilltees findest du hier. Ein weiterer guter Tipp ist es, wenn du dein Baby anlegst, dir immer schon ein Glas oder eine Tasse für dich selbst bereit zu stellen, welche du während dem Stillen trinkst.

Die Ursachen für einen Milchstau
Ein Milchstau kann verschiedene Ursachen haben. Oft ist es eine Kombination von mehreren Faktoren, die zu einem Stau der Milch führen. Folgende Ursachen können einen Milchstau begünstigen:
Eine ungenügende Stimulation der Brustwarzen
Die Milchbildung in der Brust wird durch das Hormon Prolaktin angeregt. Prolaktin wird aber nur dann ausgeschüttet, wenn die Brustwarzen stimuliert werden. Ist die Stimulation der Brustwarzen nicht ausreichend, kann es zu einer Verringerung der Milchbildung kommen. Die Milch kann dann nicht mehr richtig abfließen und staut sich in den Milchdrüsen.
Eine ungünstige Form der Brustwarzen
Die Form der Brustwarzen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Milchabgabe. Sind die Brustwarzen flach oder gar innenliegend, kann es schwierig sein, das Baby anzulegen. Auch hier kann die Milch nicht richtig abfließen und staut sich in der Brust. Wenn deine Brustwarze eine ungünstige Form hat, kannst du deinem Kind durch Benutzung von Stillhütchen auf der Brustwarze beim saugen helfen.
Übergewicht
Übergewichtige Frauen haben oft ein höheres Körpergewicht, welches auf die Brust drückt. Durch den Druck kann die Milch nicht mehr richtig abfließen und staut sich in den Milchdrüsen.

Übermäßiger Konsum von Milchprodukten
Der Konsum von Milchprodukten kann ebenfalls zu einem Milchstau führen. Denn Milchprodukte enthalten Casein, ein Protein, das die Milchbildung hemmt. Wird zu viel Casein aufgenommen, kann die Milchbildung reduziert werden.
Rauchen
Rauchen ist während der Stillzeit generell nicht empfehlenswert, da das Nikotin die Milchbildung hemmen kann. Die Milch kann dann nicht mehr richtig abfließen und staut sich in den Milchdrüsen.
Stress
Ebenso kann Stress die Milchbildung hemmen. Denn wenn du gestresst bist, wird in deinem Körper das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Cortisol hemmt die Milchbildung und kann so zu einem Milchstau führen. Wenn du leicht gestresst bist, dass dir von deiner Familie Gutscheine zur Entspannung schenken. Es empfehlen sich Gutscheine für Massagen, Haushaltshilfen, Spaziergänge oder einfach zum Kaffee trinken. So kannst du in diesen Ruhephasen Kraft schöpfen.

Bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen
Ein Milchstau kann sehr schmerzhaft sein. Wenn die Schmerzen unerträglich werden, kannst du daher ein Schmerzmittel einnehmen. Acetaminophen (Paracetamol) und Ibuprofen sind in der Regel gut verträglich und können die Schmerzen lindern. Wenn du dir unsicher bist, ob ein bestimmtes Schmerzmittel geeignet ist, solltest du dich vorher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme beraten.
Eine Massage der Brust durchführen
Eine Brustmassage kann helfen, die Durchblutung der Brust anzuregen und so den Milchfluss zu fördern. Die Massage sollte dabei von oben nach unten erfolgen. Wichtig ist, dass du bei der Massage nicht zu stark drückst, da du sonst die Milchdrüsen verletzen könntest. Erleichterung kann auch das Ausstreichen der Brust unter der Dusche beschaffen.

Eine saubere Brusthygiene beachten
Eine saubere Brusthygiene ist während der Stillzeit besonders wichtig. Denn wenn die Brust nicht richtig gereinigt wird, können sich Keime ansiedeln und eine Infektion der Brust verursachen. Eine saubere Brusthygiene beugt außerdem einer Mastitis, einer Entzündung der Brustdrüsen, vor.
Um deine Brust sauber zu halten, solltest du sie täglich mit lauwarmem Wasser und einer milden Seife waschen. Achte darauf, dass du auch die Brustwarzen gründlich reinigst. Nach dem Waschen kannst du die Brust mit einem Handtuch trocken tupfen. Verzichte auf Deos und Parfums, da sie die Haut reizen und das Baby irritieren können.
Einen geeigneten BH tragen
Ein guter Still-BH ist nicht nur bequem, sondern auch wichtig für die Brusthygiene. Achte darauf, dass der BH nicht zu eng ist und die Brüste nicht zu sehr einschnürt. Der BH sollte aus atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle hergestellt sein. Wenn du sportlich aktiv bist, solltest du auch einen Sport-BH tragen.
Die Brustwarzen vor dem Stillen eincremen
Eine weitere wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Milchstau ist das Eincremen der Brustwarzen vor dem Stillen. Hierfür gibt es spezielle Cremes in der Apotheke. Achte darauf, dass die Creme nicht zu fetthaltig ist, damit die Brustwarzen nicht verkleben. Außerdem sollte die Creme keine Duft- oder Farbstoffe enthalten.