Berufsunfähigkeitsversicherung – sollen Eltern sich den Kindern zuliebe absichern?

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Wer ein Baby erwartet oder bereits Kinder hat, denkt viel über eine sichere Zukunft nach. Ein wichtiger Aspekt dabei ist ein gesichertes, stetiges Einkommen. Solange die Karriere gut läuft und die Gehaltszahlungen regelmäßig jeden Monat auf dem Konto eingehen, ist alles gut. Dann besteht kein Grund zur Sorge. Die Familie hat eine solide finanzielle Grundlage. Doch das ist ein wenig kurz gedacht.

Denn was passiert bei einer schweren Krankheit oder einem schlimmen Unfall, wenn dann die Gehaltszahlungen ausbleiben oder nur noch ein verringertes Krankengeld kommt? Hier kann in vielen Fällen der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung dieses Risiko abfangen und so die finanzielle Situation der eigenen Familie absichern. Was ist dabei zu beachten? Und für wen ist eine solche Versicherung sinnvoll?

Wer sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben?

Statistiken zufolge ist jeder vierte Arbeitnehmende in Deutschland vom Thema Berufsunfähigkeit betroffen. Sie scheiden schon vor dem Rentenalter aus dem Berufsleben aus und müssen vorzeitig Rente beziehen. Grund dafür kann ein Unfall sein oder eine schwere Erkrankung. Viele können dann nicht mehr ins Arbeitsleben zurückkehren.

Die Leistungen der Krankenversicherung sind zeitlich begrenzt. Irgendwann fallen diese Zahlungen weg. Die Folgen für junge Eltern können schwerwiegend und für die gesamte Familie eine Tragödie  sein. Um in dieser Situation finanziell abgesichert zu sein, ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung erforderlich.

Sie zahlt der berufstätigen versicherten Person eine Rente, wenn sie aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit mindestens 50 Prozent berufsunfähig ist. Dabei ist besonders auf die vertraglichen Bestimmungen zu achten, denn nicht alle Versicherer haben die gleiche Definition von Berufsunfähigkeit. Damit die Rente auch nach vielen Jahren noch ausreichend hoch ist, die vereinbarte Rente regelmäßig anzupassen.

Das geht am einfachsten mit einer Dynamik. Gut zu wissen: Die private Berufsunfähigkeitsrente wird nicht auf die gesetzliche Rente angerechnet. Es gibt sie obendrauf.

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Abbildung 2: Wer nach einem Unfall nicht mehr in der Lage ist, seiner Erwerbstätigkeit nachzugehen, steht plötzlich vor unlösbaren finanziellen Problemen ohne entsprechende Berufsunfähigkeitsversicherung.

Was passiert, wenn keine entsprechende Versicherung vorhanden ist?

Die meisten Arbeitnehmer denken vor allem in jungen Jahren gar nicht darüber nach, dass es mit dem gut verdienten Job aus gesundheitlichen Gründen plötzlich vorbei sein könnte. Sie sehen sich ihren Job ausführen bis zur Rente. Doch nicht bei allen spielt die Gesundheit mit. Wenn es dann zum Ernstfall kommt, sind die Probleme groß. Früher hat dann häufig die Rentenversicherung eine Berufsunfähigkeitsrente gezahlt. Doch die gibt es heute nicht mehr. Die Rentenversicherung zahlt nur noch, wenn der Arbeitnehmende wirklich nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten, auch nicht in einem anderen, wesentlich schlechter bezahlten Job. Der finanzielle Einschnitt ist dann enorm. Eine ganze Familie zu versorgen, kann mit dem geringeren Einkommen sehr schwierig werden

Das bedeutet, dass junge Eltern dann ganz alleine dastehen. Wenn es im Hintergrund keine Familie gibt, die das auffangen kann, heißt das für die Betroffenen zum Sozialamt zu gehen.

Der richtige Zeitpunkt für die Berufsunfähigkeitsversicherung

 Grundsätzlich ist es so, dass sich der Beitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung nach dem Eintrittsalter richtet. Je jünger jemand bei Vertragsabschluss ist, umso günstiger sind die monatlich zu zahlenden Beträge. Weiterhin wichtig sind Gesundheitszustand und die Risiken, die mit der Berufsausübung einhergehen. Ein Dachdecker hat ein wesentlich höheres Risiko sich bei einem Unfall schwer zu verletzen als ein Büroangestellter, und zahlt daher auch einen höheren monatlichen Beitrag. Je jünger ein Versicherungsnehmer bei Vertragsabschluss also ist, umso günstiger sind die Beiträge.

Wer eine Familie plant, sollte sich von Anfang an auch darüber Gedanken machen, wie die Familie abgesichert ist, wenn das Einkommen des Vaters oder der Mutter wegfällt. Wenigstens der Hauptverdiener der Familie sollte eine entsprechende Versicherung haben. Damit ist eine gesunde finanzielle Basis für alle kommenden Kinder sichergestellt.

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Abbildung 3: Spätestens wenn sich Nachwuchs ankündigt machen sich Paare Gedanken über die finanzielle Vorsorge. 

Was ist bei Vertragsabschluss zu beachten?

Wer sich für eine Berufsunfähigkeitsversicherung interessiert, sollte sich zunächst darüber im Klaren sein, wie hoch die Versicherung sein soll. Es ist sinnvoll, zwei Drittel des bisherigen Nettoeinkommens mit der Versicherung abzudecken. Mit diesen Vorstellungen zum nächstbesten Versicherer zu gehen, ist keine gute Idee. Besser ist es, verschiedene Angebote zu vergleichen und dabei auch genau auf die Versicherungsbedingungen zu achten. Insbesondere für Versicherungsnehmer, die bereits über 40 Jahre alt sind, kann so ein Anbietervergleich das beste passende Angebot hervorholen. Manchmal entspricht nur einer von zehn Anbietern den eigenen Vorstellungen.

Deshalb ist es wichtig, die Versicherung frühzeitig abzuschließen. Jüngere Versicherungsnehmer finden leichter ein günstiges und passendes Angebot. Bei Vertragsabschluss stellt die Versicherung viele Fragen zum aktuellen Gesundheitszustand und zur bisherigen Krankengeschichte, fast wie eine Anamnese beim Arzt. Hier ist es wichtig, ganz bei der Wahrheit zu bleiben. Lügen können sich später rächen, wenn ein Versicherungsfall eintritt und die Versicherung herausfindet, dass es bereits Vorerkrankungen gegeben hat, die bei Vertragsabschluss nicht angegeben wurden. Wichtig ist auch die Laufzeit der Versicherung. Allgemein ist es sehr vernünftig, die Versicherung bis 60 Jahre oder bis zum Renteneintrittsalter laufen zu lassen.

Im Zweifel kann eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine Möglichkeit zur Absicherung sein. Sie ist günstiger und einfacher zu bekommen als eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit lassen sich schwerwiegende gesundheitliche Probleme ausreichend absichern.

Wer seine Beiträge nicht monatlich, sondern jährlich zahlt, kann deutlich sparen. Bei vielen Anbietern gibt es bei jährlicher Zahlweise einen Rabatt, weil die Versicherung damit weniger Arbeit hat.

Fazit

Kommt es zum Ernstfall, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung lebenslang eine monatliche Rente. Je nach Vertrag beträgt diese Rente 80 Prozent des Nettoeinkommens. Eltern oder Paare, die sich Gedanken über Nachwuchs machen, sollten auch über eine Berufsunfähigkeitsversicherung reden und sich entsprechend absichern.

Abbildung 1: Pixabay © wir_sind_klein (CC0 Public Domain)

Abbildung 1: Pixabay © falco (CC0 Public Domain)

Abbildung 1: Pixabay © juliafiedler (CC0 Public Domain)

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